Kleist-Preis 2019

Yoko Tawada verlieh den Kleist-Preis 2019 an Ilma Rakusa

In einer feierlichen Veranstaltung im Deutschen Theater Berlin am 24. November 2019 wurde der Kleist-Preis 2019 an Ilma Rakusa verliehen. Die Laudatio hielt die Schriftstellerin Yoko Tawada, die als Vertrauensperson der Jury Ilma Rakusa zur Preisträgerin bestimmt hatte. Yoko Tawada war 2016 selbst mit dem Kleist-Preis ausgezeichnet worden.

Ilma Rakusa ist eine geborene Kosmopolitin und Europäerin; sie verkörpert in einzigartiger Weise den Typ einer femme de lettres, wie er heute kaum noch anzutreffen ist: Dichterin, Literaturwissenschaftlerin, Übersetzerin (aus vier Sprachen), Kritikerin, polyglotte Intellektuelle. 1946 als Tochter einer Ungarin und eines Slowenen in der Slowakei geboren, verlebte sie ihre frühe Kindheit in Ljubljana, Budapest und Triest und wuchs in Zürich auf, wo sie bis heute lebt, - wenn sie nicht auf Reisen ist, vorzugsweise im Osten Europas. Schon bevor der literarische Osten Europas nach der Wende ins Blickfeld des hiesigen Literaturbetriebs rückte, hat Rakusa mit ihren kongenialen Übersetzungen und Essays dafür gesorgt, dass die Literatur russischer, ungarischer und serbokratischer Autoren hierzulande gelesen und geschätzt  wird. Die deutsche Rezeption von Schriftstellern wie Marina Zwetajewa, Danilo Kiš,Péter Nádas und Imre Kertész ist wesentlich durch ihre sprachlich einfühlsamen Übersetzungen geprägt; und auch am Erfolg der Romane von Marguerite Duras haben Rakusas Übersetzungen aus dem Französischen einen maßgeblichen Anteil.

Weitere Informationen, die Rede des Präsidenten Günter Blamberger, sowie die Laudatio von Yoko Tawada finden Sie hier.